5 Tipps zum Hochbeet bepflanzen
Ich bin ein großer Anhänger des Hochbeetes. Nach jahrelanger Plackerei mit gewöhnlichen Gartenbeeten, dem ewigem Kampf gegen Schädlinge und Unkräuter habe ich nach dem ersten Hochbeet schnell gemerkt, daß es viel besser und leichter geht. Und heute, in fortgeschrittenem Alter, könnte ich mir meinen Gemüsegarten ohne Hochbeete gar nicht mehr vorstellen.
Allerdings hat sich die Menge, die ich jedes Jahr im Garten anbaute, im Laufe der Jahre etwas reduziert. Alles wird nicht mehr angebaut, doch das Standardgemüse ist geblieben. Es macht einfach einen Unterschied, ob ich Kräuter, Möhren oder auch Kohlköpfe aus dem Supermarkt kaufe oder aus dem Hochbeet ausgrabe. Der Geschmack des eigenen Gemüses ist einfach unübertroffen.
Besonders auf die ersten eigenen Kartoffeln freue ich mich jedes mal: Dann gibt es eine ganze Woche lang jeden Tag Pellkartoffel! Die werden aber nicht mehr im Hochbeet angebaut, aus Gründen, die ich etwas später erkläre.
Wenn Sie in Zukunft auch einige Hochbeete im Garten bewirtschaften wollen, sollten Sie die folgenden 5 Tipps beherzigen. Ich weiß, eigentlich klingen sie logisch. Trotzdem machen Anfänger immer wieder die selben Fehler und sind dann mit ihrer Ernte nicht zufrieden. So ging es mir ja am Anfang auch.
1. Den Anbau planen
Ein guter Anbauplan ist nicht unbedingt ein muß, wenn das Hochbeet aber das ganze Jahr über immer voll ausgenutzt werden soll, sind einige Überlegungen im Vorfeld aber schon ganz nützlich. Man kann natürlich nach Lust und Laune immer gerade das anpflanzen, was einem gerade in den Sinn kommt. Dann wird der ganze Gemüsegarten, vor allem wenn mehrere Hochbeete aufgestellt wurden, aber sehr schnell unübersichtlich. Es gibt dann schnell leere, abgeerntete Stellen, während bei einem anderem Hochbeet eventuell der Platz knapp wird.
Vor allem, wenn Folgesaaten gewünscht werden, sollte ein kleiner Pflanzplan aufgestellt werden. Es muß jetzt nicht gleich eine Diplomarbeit über Gartenbau sein, aber einige Notizen und Ideen, eventuell auch Skizzen und Zeichnungen helfen dabei, die im Frühjahr (wenn man voller Tatendrang ist) entstandenen Ideen im Laufe des Jahres nicht zu vergessen. So vermeidet man leere Stellen auf den Hochbeeten.
2.Den Platz im Hochbeet optimal nutzen
Schon vor der ersten Aussaat sollten Sie sich Gedanken machen, welches Gemüse Sie an welche Stelle pflanzen, um das Hochbeet maximal auszulasten. So kann man zum Beispiel Gurken am Rand des Beetes setzen und herunter ranken lassen, während der Mittelteil mit Kohl besetzt wird. Die Pflanzen kommen sich nicht in die Quere und sind einfacher zu pflegen, als wenn zwischen den Kohlköpfen auch noch Gurken wachsen würden.
3. Überwachung und Pflege des Hochbeetes
Wenn das Hochbeet ordentlich aufgebaut und befüllt wurde, dazu einen halb schattigen Standpunkt hat und vom Regen immer wieder gewässert wird, braucht man sich eigentlich bis zur Ernte um die Aussaat nicht zu kümmern, könnte man meinen. Das kann natürlich im günstigsten Fall funktionieren, wird es aber fast nie. Einfach nur einmal aussäen und dann nur noch Ernten – das wäre ein Idealfall.
In Wirklichkeit sollten Sie aber mindestens einmal in der Woche nach Ihren Pflanzen schauen. Denn Probleme können immer wieder auftreten, es ist eben die freie Natur. Nicht nur Wassermangel an langen trockenen Tagen kann dem Gemüse zusetzen, auch Krankheiten und ein unregelmäßiges Wachstum kann die Ernte beeinträchtigen. Dies kann in Form von Laubflecken, nicht wachsenden Gemüsen, verfaulenden Früchten, trockenen Pflanzen auftreten.
Es ist dann wichtig, befallene Teile, Früchte oder Pflanzen sofort zu entfernen, um eine Ausbreitung der Krankheit zu verhindern. Gerade beim doch relativ engem Anbau in einem Hochbeet kann die Ansteckungsgefahr sehr hoch sein, deshalb ist es im schlimmsten Fall besser, einige Pflanzen (zum Beispiel Kohlköpfe) komplett zu entfernen, auch wenn sie erst kurz vor der Ernte befallen wurden. Die anderen, gesunden werden es Ihnen danken.
Auch eine vorsichtige Düngung ist von Zeit zu Zeit nötig, um maximale Erfolge zu erzielen.
4. Die optimalen Maße für ein Hochbeet
Schon vor dem Bau des ersten Hochbeetes sollten Sie auf die Maße achten. Breiter als höchstens einen Meter würde ich kein Hochbeet mehr bauen, die Erfahrung habe ich gemacht. Sie sollten an jede Stelle des Hochbeetes ohne Probleme mit beiden Händen herankommen können, ohne sich übermäßig zu verrenken. Hacken und anderes Werkzeug sind beim Hochbeet auf Dauer nicht geeignet, um es sauber zu halten.
Denken Sie daran, daß es eines der Ziele war, dauerhaft möglichst wenig Arbeit in die Bewirtschaftung der Hochbeete zu stecken. Das geht aber nur, wenn Sie all Ihre Anpflanzungen immer im Überblick behalten.
Ich habe schon Hochbeete gesehen, die aus Brettern lustlos zusammengenagelt waren und 3×3 Meter groß waren. Damit kann man kaum vernünftig arbeiten.
5. Langsam wachsende Pflanzen im Hochbeet
Es gibt so einige Pflanzen, die brauchen fast das ganze Jahr, ehe sie Erträge abwerfen. Diese belegen dann natürlich auch eine ganze Menge Platz im Hochbeet, deshalb habe ich einige von ihnen wieder in die Freilandbeete gesetzt habe. Kartoffeln zum Beispiel baue ich nicht mehr im Hochbeet an.
Möhren sind auch nicht die am schnellsten Ertrag abwerfenden Pflanzen. Da bietet es sich an, in der gleichen Pflanzreihe gleichzeitig auch Radieschen auszusäen. Diese sind sehr schnell erntereif, und dann beginnen die Möhren erst gerade richtig zu wachsen. Doch bitte etwas Vorsicht bei der Ernte der Radieschen, um die nachkommenden Möhren nicht zu beschädigen.
Gärtnern im Hochbeet
Wie überall im Leben, nicht nur im Garten, kann man Fehler machen, die letztendlich nicht zu dem gewünschtem Ergebnis führen. Der größte Fehler allerdings wäre, daß die Gartenarbeit zur lästigen Pflicht verkommt. Wem es keine Freude macht, seinen Pflanzen beim Wachsen zuzusehen und sie zu pflegen, der sollte sein Gemüse besser im Supermarkt einkaufen.
Es gibt einige Fehler, die man grundsätzlich nicht machen sollte:
- Verwenden Sie kein behandeltes Holz. Am saubersten sind Hochbeete aus Kunststoff, seit ich das festgestellt habe, machen mir meine Hochbeete kaum noch ärger.
- Achten Sie auf den richtigen Standort. Vormittags Sonne, nachmittags Schatten – so gedeihen bei mir die Gemüsepflanzen am besten
- Pflanzen Sie nur solche Sorten an, die Sie auch das ganze Jahr verwenden. Und das auch in der richtigen Menge: Ich habe in der ersten Zeit zum Ende des Sommers einiges an Gemüse entsorgt, weil es einfach zu viel war. Eine gesunde Abwechselung sollte genau so beim Verzehr wie bei der Pflanzplanung mit an oberer Stelle stehen.
Aber nehmen Sie das alles nicht zu ernst, und seien Sie nicht zu theoretisch. Gartenarbeit soll Spaß machen, Fehler werden entstehen und behoben. Viel probieren ist am besten, denn auch die besten Gartenbücher und Ratgeber sind keine Garantie für grenzenlosen Erfolg. Dazu ist jeder Garten zu verschieden.